Oder…
Von Radeberg bis Süditalien und einmal bis zur Ostsee hoch!
…keine Ahnung die Überschrift lauten könnte. Am besten ihr sucht euch selbst eine raus.
14 Tage ist es nun her seitdem ich mein kleines Luxushotel „Lschinski“ gegen ein ca. 2 Quadratmeter großes, rollendes Doppelappartement eingetauscht habe. Schluss mit frischer Dusche am Morgen, Schluss mit guter Küche am Abend und Schluss mit „go online whenever you like“
Stattdessen: Possumgeschrei beim Einschlafen, Mücken in der Nacht und ungetostetes Toastbrot zum Frühstück!
Doch um ehrlich zu sein tauscht man diese zwei Leben nicht ungern, wenn man abends nach einem Gläschen Wein aus den edlen Plasteweingläsern mit einer Zufriedenheit einschläft, wieder ein Stückchen mehr von Australien gesehen zu haben.
„Great Ocean Road“ und „Kangaroo Island“ waren also in den letzten tagen unser neues Zuhause (für alle älteren etwas Englischungelernten die gerade mit einem scheinbaren Zungenbrecher zu kämpfen haben… es bedeutet so viel wie Die großartige Meeresstraße und die Känguruinsel)
Entlang der GOR, welche tatsächlich ihrem Namen entspricht, gab es gleich mehrere schöne Haltepunkte und Wanderrouten von denen Nico und Ich uns natürlich keine entgehen lassen konnten. Somit sahen bei en Erskine Falls das erste Mal so richtigen Urwald…als so rictig richtigen, mit rutschigem Trampelpfad, der den eigentlichen Wanderweg darstellte und plötzlich iM Nichts endete, sodass man über günstig gelegene Steine im Wasser die Flussseite wechseln musste, Wasserfälle, welche plötzlich und unerwartet auf der Seite auftauchten und Farne die eher wie wunderschöne Palmen anstatt von poppeligen Gewächsen ;-) auf dem Boden aussahen.
Das langersehnte Highlight unserer „Great Ocean Road Tour“, nämlich die 12 Apostel (eigentlich dürfte man die nur noch „7 Apostel“ nennen) kam allerdings erst am Ende und bei leider nicht ganz so schönem Postkartenwetter. Aber was braucht man schon schönes Wetter… Postkarten kann man schließlich überall kaufen ;-)!
Die „Great Ocean Road“ war zwar somit passé, aber trotzdem ging es immer noch an der Südküste entlang. Diesmal aber nach Cape Bridgewate, was nach „Lonely Planet“ die wohl schönste Bucht Australiens besitzt (was ich mir persönlich auch sehr gut vorstellen kann!).
Nach einem gedachten 10 Minuten Spaziergang, welcher sich dann allerdings als 1,5 Stunden Marsch herausstellte, bot sich uns das erste Mal in unserem Aussi- Aufenthalt die Gelegenheit freilebende Robben zu beobachten. Doch nicht nur Nico und ich beobachteten… sondern auch wir selbst wurden beobachtet, nämlich von einem Känguru, welches nur 50 Meter entfernt saß!
Ja so kann es zugehen im schönen Australien, dass Mensch und Natur nahezu direkt zusammenleben. Doch was uns auf „Kangoroo Island“ erwartete, war natürlich nicht zu erwarten.
Nachdem wir am 14.10 mit der 3.teuersten Fähre der Welt (jaja, die muss man sich ja auch unbedingt als Backpacker leisten :-S…) in Penneshaw ankamen und unsere Uhren ein halbes Stündchen zurückdrehen durften (ja richtig gelesen, eine halbe Stunde Zeitverschiebung gibt’s hier auch), eröffnete sich uns ein neuer Blickwinkel von der Schönheit Australiens: menschenverlassene, weiße Sandstrände mit abgestorbenen Korallenriffen, die dem Bild das i-Tüpfelchen verliehen und Panoramalandschaften, die eher aussahen wie in Afrika.
Leider mussten wir aber auch feststellen, dass die Insel zu ca. 80% mit Schotterwegen und nur 3 Hauptstraßen ausgebaut war, sodass wir mit unserer Superrakete anfangs nur durchschnittlich 30-40km/h fuhren konnten (naja alles Gewöhnungssache… zum Schluss waren es dann doch mehr:-P Dooferweise hat es uns dabei unser Radio, dass übrigens das teuerste Teil am ganzen Auto ist, locker geklappert:D).
Alles eng beieinander liegend eroberten wir in rund 4 Tagen: den „Browns Beach“ (wo wir eigentlich Pinguine sehen sollten, aber nur hören konnten), die „Stokes Bay“ (eine Bucht wie im Bilderbuch, die nur durch einen kleinen Tunnel zu erreichen ist), den „Flinders Chase Nationalpark“, die „Little Sahara“ (eine kleine Wüste, indem sich jedes kleine Kind wie im Sandkastenparadies fühlen würde), den „Admirals Arch“ (ein Kapp an dem Robben leben), „Cliffords Honeyfarm“ (ausgezeichneter leckerer Honig) und die „Remarkable Rocks“ (Felsen die einfach mal so auf einem anderen Felsvorsprung rumliegen)
Abends war es besonders lustig… überall wo man auf dem Campingplatz mit seiner modisch Kopfleuchte hinstrahlte, sah man Wallibis (kleine Kängurus) und Possums, die ihre Kinder auf dem Rücken tragen und anschreien, wen sie sich nicht richtig festhalten, weil sie von interessanteren Touristen angeleuchtet werden. Sehr süß!!!
Doch nun ist auch diese Zeit schon wieder eine Woche vergangen und anstatt am Strand zu liegen und den Sonnenuntergang zu genießen, sitze ich im Mc Doof und tippe fleißig meinen Blogeintrag. Nico und Ich sind nämlich mittlerweile in Adelaide angekommen und nehmen uns jeden Tag mehr vor, schaffen aber aufgrund unserer „backpackerischen Gemütlichkeit“ immer weniger …
Adelaide ist aber sehr schön, gemütlich und vor allem seeeeeeeeeehr grün. Es erinnert mich ein bisschen an Dresden. Aber naja… zu Hause ist’s eben doch am schönsten ;-)!
Nach sehnsüchtigem Warten, endlich wieder produktiv werden zu können, haben wir nun heute endlich den Anruf bekommen…
…das Getreide schein nun kurz vor seiner perfekten „Pflückkonsistenz“ zu stehen und für kleine Feldarbeiter bereit zu sein. Also heißt unser neues zu Hause ab nächster Woche Donnerstag „Birchip“ und wir dürfen uns als offizielle „Birchipianer“ bezeichnen :-D. Das heißt anstatt von kaltem Wetter zum 19. gibt’s Getreidetorte und jeeeeede Menge Sonne…
Dann ist die Zeit des Ausschlafens, der Instantnudeln und des Toastbrotessens vorbei und wir haben endlich wieder einen geregelten Tagesablauf. Das mag zwar komisch klingen, aber wenn man das sein Leben lang hatte, vermisst man es doch irgendwie ein wenig ;-)!
Liebe Grüße von uns beiden... un wer bei Nico aufm Blog schaut bekommt auch noch ein paar Inspirationen :-P!